Alp Oberblegi / Familie Franz und Andrea Weber-Elmer mit Franziska und Tina

«ÄLPLER AUS LEIDENSCHAFT»

Bereits den 35. Alpsommer ist Franz Weber-Elmer auf Oberblegi. Wenn er zurückblickt, erzählt er von den ersten Alpsommern, als er sich mit 15 Jahren dafür entschied, gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern die Alp Oberblegi zu bewirtschaften. Er wünscht sich, dass die Zeiten wieder ein bisschen zurückkehren, in denen die Alp- und Berglandwirtschaft, das Naturnahe, an Stellenwert gewinnt.

Es ist ein natürlicher Kreislauf. Die Tiere im Tal ziehen anfangs Juni hinauf in die Höhen, hinauf mit ihren Sennen in die Alpgebiete. Während das Alpvieh in den höheren Lagen den Sommer verbringt – dort grasend dafür sorgt, dass Weideland offen bleibt und mancherorts aus der reichhaltigen Alpmilch feinster Glarner Alpkäse produziert wird – werden die grünen Flächen im Tal «geheuet», damit die Tiere auch im Winter genug Futter haben. So pflegen die Alp- und Tal-Landwirte unsere Berglandschaft, in der sich jeder gerne bewegt.

MIT VIELEN TIEREN, NAHE AN DER NATUR
«Genau dies hat mich in jungen Jahren dazu bewogen, z’Alp zu gehen», sagt Franz Weber-Elmer aus Schwändi. Dieser Kreislauf, der über die traditionelle Viehwirtschaft auch steile Alp- und vor allem auch die Berggebiete nutzbar macht. «Es ist nahe an der Natur, an unserer Nahrung, den Tieren. Es ist das, was wir wertschätzen.» Saisonal und regional. Wertvoll und arbeitsreich. Er wünscht sich, dass das Bewusstsein dafür weiter wächst.
Die Alp Oberblegi ist ob Luchsingen gelegen. Bereits kurz nach der heutigen Bergstation der Seilbahn Luchsingen-Brunnenberg ist der Unterstafel nach ein paar Kehren erreicht. Diese paar Kehren reichen, um in der Alpwelt anzukommen. Die Hütten des Unterstafels sind stattlich, die Alpkäserei ist auf dem neusten Stand. Die Alp Oberblegi ist eine Privatalp, die Familienstiftung J.J. Blumer sel. ist Eigentümerin. Das Weidegebiet zieht sich von rund 1280 m ü. M. hinauf bis auf 1900 m ü. M. Rund 72 Milchkühe, 15 Mutterkühe und 75 Stück Jungvieh verbringen hier den Sommer. Nicht zu vergessen die 50 Alpschweine, welche die Schotte – das Restprodukt vom Käsen – lautstark vertilgen.

GLARNER ALPKÄSE, ALP-MUTSCHLI UND MEHR
Aus dem Käsekessi ziehen Franz und sein Alp-Team Sommer für Sommer zig Tonnen Glarner Alpkäse, auch Alp-Mutschli und Alp-Raclettekäse. So wird die Alpmilch via erlerntem Handwerk haltbar gemacht.
«Die Käsepflege ist dann noch einmal ein arbeitsintensiver und wichtiger Teil auf dem Weg zu einem Laib Glarner Alpkäse, Tag für Tag folgt der Gang in den Käsekeller», sagt Franz Weber-Elmer. Damit nach sechs bis sieben Wochen die grossen Laibe zum Verkauf bereit sind. Und man mit jedem Bissen an die schönen Alpenwiesen und den Oberblegisee denkt. «Denn das ist es, was das Alpleben ausmacht. Und über all die Jahre geblieben ist», sagt Franz Weber-Elmer. Die Freiheit. Und die Leidenschaft.

Alp Oberblegi / Familie Franz und Andrea Weber-Elmer mit Franziska und Tina