Die Elmer Blütenpracht zwischen schroffen Felsen

28. Juni 2021 / Glarner Nachrichten

Die bunte Blumenpracht auf der Elmer Tschinglen-Alp gehört seit jeher zu den Naturschönheiten des Ausflugsziels. Mit dem neu eröffneten Blumenpfad ist diese faszinierende Alpenwelt mittels App nun einfach und verständlich zugänglich gemacht.

Während der rund achtminütigen Fahrt über die beeindruckende Tschinglen-Schlucht wird in einem Hörspiel das Unesco Weltnaturerbe – die Glarner Hauptüberschiebung – näher gebracht. Tatsächlich sind die Tschingelhörner mit ihren klaren Linien von der Bergstation aus zum Greifen nah – und mit ihnen das berühmte Martinsloch.
Rund um die «Ghaltigen» (Heuspeicher), welche früher zur Zwischenlagerung des Alpheus, das im Winter mit dem Schlitten durch die Schlucht ins Tal gebracht wurde, genutzt wurde, zeigt sich eine vielfältige Blumenpracht. Durch die jahrzehntelange extensive Nutzung (einmaliges Mähen des Alpheus ab Mitte Juli), wurde die Verbuschung verhindert und es entstanden artenreiche Wiesen.

Das Wanderparadies
Der Blumenpfad führt auf rund einem Kilometer Rundweg direkt von der Bergstation quer durch eine blumenreiche Gegend. Umrandet wird das Farbenspiel von den schroffen Felsen der umliegenden Berge. Am höchsten Punkt des gut begehbaren Rundweges angekommen können trotz späterer Schneeschmelze bereits die bekannten Pflanzen wie Arnika, Knabenkrautgewächse oder Alpenglöckchen bewundert werden. Mit der kostenlosen Flower-Walks-App werden auf dem gesamten Weg rund siebzig weitere Pflanzen an den verschiedenen Standorten angezeigt. Je nach Blütezeit können so Türkenbund, gelber Enzian, blauer und gelber Eisenhut sowie verschiedene Orchideen bestaunt werden.
Über den rauschenden Wildbach geht es weiter, vorbei an gut eingerichteten Feuerstellen, denn es gibt auch Wollgras an leicht feuchten, moorigen Standorten zu sehen. Mit einer Höhendifferenz von weniger als zwei- hundert Metern eignet sich der botanische Streifzug auch wunderbar für Familien. Wer trittsicher und schwin- delfrei ist, kann zu Fuss durch die Schlucht absteigen, denn auch in den schroffen Felsen hoch über den Wasserfällen gibt es robuste Alpenblumen zu sehen.

Sanfter Tourismus
Die im August 2009 erneuerte Luftseil- bahn bietet Platz für vier Personen, was zu einer guten Verteilung auf dem brei- ten Wanderwegnetz beiträgt und der Alp einen sanften Tourismus bringt. Bei der Eröffnung des Blumenpfades bedankte sich Tschinglenbahn-Genossenschaftspräsident Heinz Brühwiler bei Fridli Marti für die Erstellung des Konzeptes zum Pfad und bei Muriel Bendel für die Erarbeitung der App. Mit Monika Orler, Umweltingenieurin vom Naturzentrum Glarnerland, konnten auf dem Rundweg nebst den zahlreichen beschriebenen Pflanzen auch weitere interessante Blumen und Gräser eruiert werden, denn auf dem mit rund einer Stunde angegebenen Blumenpfad gibt es schon auf wenigen Quadratmetern Dutzende verschiedene Blumenarten und Gräser zu entdecken.


Kontakt:

Luftseilbahn Elm - Tschinglen-Alp
CH-8767 Elm
Telefon +41 (0) 79 886 13 03
info@tschinglenbahn.ch
www.tschinglenbahn.ch